Philosophie Lexikon der Argumente

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Wahrnehmung, Philosophie: Wahrnehmungen sind bewusste oder unbewusste Verarbeitungen von Zustandsänderungen bzw. Ereignissen in der Umwelt oder im Inneren eines lebenden Organismus. Wahrnehmungen spielen sich jeweils in der Gegenwart ab. Erinnerungen und Vorstellungen sind keine Wahrnehmungen. Im Sprachgebrauch wird der Ausdruck Wahrnehmung sowohl für den Vorgang des Wahrnehmens als auch für das Wahrgenommene gebraucht. Siehe auch Reize, Empfindungen, Sinneswahrnehmungen, Computation, Gedächtnis, Vorstellungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

E. Tugendhat über Wahrnehmung – Lexikon der Argumente

I 203
Wahrnehmung/Tradition: Wahrnehmung bezieht sich auf Einzelnes.
TugendhatVs: In Wirklichkeit bezieht sich Wahrnehmung weder auf Einzelnes noch auf Allgemeines, sondern sie ist gleichartig. Das Gleichartige auf der Seite des Einzelnen und auf der Seite des Allgemeinen.
>Allgemeinheit
.
Einzelnes/Tugendhat: Sprachanalytisch gesehen ist das Bewusstsein von Einzelnem genauso wenig sinnlich wie von Allgemeinem.
Bewusstsein/Tugendhat: Die Bezugnahme auf Einzelnes ist viel problematischer als das Bewusstsein von Allgemeinem, das im Bewusstsein des Gleichartigen eine sinnliche Vorform hat.
I 204
Gleichartigkeit der Wahrnehmung/Tugendhat: Hier müssen wir zwischen der introspektiven und der behavioristischen Betrachtungsweise unterscheiden.
Introspektion: Die gleichartige Empfindung oder Vorstellungsbild, entspricht nicht der Verwendungsbreite unserer gewöhnlichen Prädikate.
>Introspektion.
Deswegen sah sich der Konzeptualist genötigt, eine nichtsinnliche Vorstellung zu postulieren, da es keine sinnliche Vorstellung gibt, die allen roten Farbtönen entspricht.
>Konzeptualismus.
Behaviorismus: dass ein Organismus gleichartig wahrnimmt, wird so festgestellt, dass er auf Reize gleichartig reagiert. Vorstellungen werden nicht benötigt.
>Behaviorismus.
Wahrnehmung/Tugendhat: Auf Gleichartigkeit als psychologischer Grundlage der Verwendung eines Prädikats kann man sich nur behavioristisch berufen.
>Gleichheit.
I 458
Methodik/Methode/Tugendhat: Wir dürfen Wahrnehmungsgegenstände noch gar nicht voraussetzen. Daher müssen wir fragen:
»Wie ist die Situation festzustellen, in der festzustellen ist, ob das Prädikat zutrifft?«
Antwort: Durch die Unterscheidung einer Raum-Zeit-Stelle von allen anderen Raum-Zeit-Stellen. (Spezifikation).
>Individuation, >Identifikation,

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

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